Vom 03. bis 11. November 2024 fand eine internationale Seminarwoche an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) statt, welche vom DAAD gefördert wurde. Die 25 DAC-Alumni aus u.a. Kirgisistan, Armenien, Georgien, der Ukraine, Tansania, Kamerun und der Türkei sowie weitere Gäste aus anderen Kooperationsprojekten aus Ghana und Tunesien, nahmen teil. Neben der Vermittlung themenspezifischer Schwerpunkte war das Ziel, Netzwerke zu schaffen und Kooperationen zu fördern. Die Führung durch das neue, innovative und erweiterte SimLab an der Evangelische Hochschule Dresden unter Leitung von Professorin Silke Geithner und anschließendem Besuch des Deutschen Hygienemuseums rundeten die erste Woche ab.
Nationale und internationale Experten referierten über aktuelle Themen der Gesundheits- und Medizintechnik. Im Fokus standen u.a. Implantatinnovation für die Behandlung geriatrischer Patienten nach Knöchelbrüchen, Impulse für die gesundheitspolitische Gestaltung aus Sicht der Krankenkassen, modulare Sauerstoffgeräte und der Einsatz von Virtual Reality in der Medizin. Auch innovative Ansätze wie die Behandlung mit Kaltplasma und Forschungsergebnisse zur Tumorbehandlung mit medizinischem Plasma wurden thematisiert. Im Bildungsbereich wurde der Game-based Learning Ansatz Lego Serious Play (LSP) vorgestellt, um medizinische Innovationen effizient in länderspezifischen Kontexten umzusetzen. "Ähnlich wie bei den meisten LSP-Workshops konnten wir am Ende bestehende Bedenken hinsichtlich der Methode ausräumen und die bestehenden Strukturen sowie damit verbundenen Herausforderungen in afrikanischen und post-sowjetischen Gesundheitssystemen aufzeigen. Darüber hinaus gelang es uns, die Komplexität der Gesundheitssysteme an den entwickelten Lego-Modellen für alle Beteiligten verständlich zu machen und zu durchdringen", so Professor Schaal.
In der zweiten Woche folgte die gemeinsame Teilnahme an der MEDICA in Düsseldorf, einer der größten medizinischen Fachmessen weltweit. Mehr als 5.000 Aussteller aus über 70 Ländern präsentierten dort innovative Produkte sowie Dienstleistungen u. a. aus Bereichen wie Labortechnologie, Diagnostik, Mobile Health sowie Physiotherapie und Orthopädie.
Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist eine international orientierte Hochschule der angewandten Wissenschaften. So ist es nicht verwunderlich, dass sie sich der Förderung des interkulturellen und wissenschaftlichen Austauschs auch in Bereichen des Gesundheitswesens und Medizintechnik verschrieben hat. Schließlich gewinnt der Einsatz digitaler Geräte und moderner Applikationen in der Gesundheitsbranche im gesellschaftlichen Kontext immer mehr an Bedeutung. "Der Erfolg der SDG-Almuniprojekte in diesem Jahr spiegelt sich in der Kombination aus theoretischem Wissen und erster praktischer Anwendung neuer Innovationen an der WHZ sowie dem anschließenden Austausch und vertieften Einblicken bei zahlreichen Vertretern auf der MEDICA in Düsseldorf wider. Laut Teilnehmerfeedback konnten die Erwartungen erfüllt und teilweise übertroffen sowie neue Netzwerkstrukturen geschaffen werden," fasste Professor Brauweiler zusammen.