TSV Crossen guter Gastgeber für Turnier - auch in Zukunft
Am Samstag, den 26. Oktober, wurde das Turnier erstmals in Crossen ausgetragen. Über 200 Zuschauer folgten den insgesamt 32 Kämpfen. Mit Boxern aus 17 Vereinen und fünf Bundesländern war ein mehr als respektables Teilnehmerfeld zusammengekommen. Der ausrichtende KSSV Zwickau konnte mit sechs die meisten Sieger stellen. Gefolgt von den Teams vom BC TuS Oelsnitz/E., BC Bestensee, SV Berlin Lichtenberg 47, BV Weimar und vom Bundesstützpunkt Frankfurt/O., die jeweils drei Siege verbuchen konnten. Die begeisterten Gäste bekamen durchweg gute bis sehr gute Duelle zu sehen. Alle mit großer Angriffslust, intensiven kämpferischen Leistungen, ohne großem taktischen Geplänkel vorgetragen. Es gab sowohl klare wie knappe Entscheidungen.
Für den gastgebenden Kraft- und Spielsportverein Zwickau stiegen dreizehn Faustkämpfer ins Seilquadrat. Zweifelsohne sorgten dabei Rezan Boral im Männer-Elitekampf in der Cruiserklasse (bis 86 kg) und Enayatollah Walizada im Halbmittelgewicht (bis 71 kg) für die Höhepunkte. Boral besiegte den amtierenden Sachsenmeister Florian Römelt vom SV Gaschwitz 09. Er machte seine Ankündigung in souveräner Art und Weise wahr, nach der krankheitsbedingt verpassten Sachsenmeisterschaft klar zu stellen, „wer bester Cruisergewichtler in Sachsen ist.“ Walizada, der vom Mittelgewicht (bis 75 kg) ins Halbmittelgewicht gewechselt war, traf auf Dustin Jung vom SV 1919 Grimma. Beide Sieger der Bestenermittlung des Boxverbandes Sachsen. Der Zwickauer ließ dem Grimmaer Faustkämpfer nicht den Hauch einer Chance und zeigte eindrucksvoll, wer der bessere Halbmittelgewichtler ist.
Rezan Boral (ganz in blau) ließ seinem Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance und
beherrschte den amtierenden Sachsenmeister Florian Römelt vom SV Gaschwitz 09 klar nach Punkten.
Foto: uhe
Das Fazit von KSSV-Trainer Frank Hillmer fiel am Ende durchweg positiv aus. „Mit sechs Siegen haben wir unsere Ziele erreicht. Auch unsere anderen Athleten haben entsprechend ihres Trainings- und Leistungsstandes nicht enttäuscht. Vor allem seh´ ich voller Optimismus den kommenden Boxveranstaltungen entgegen – und zwar hier in Crossen!“ Denn obwohl es bereits das 30. Turnier um die Pokale der Stadt Zwickau war, musste der KSSV nach dem Abriss des Gasthofes in Auerbach 2007 ständig auf Wanderschaft nach einem passenden Austragungsort gehen, zuletzt sogar nach Lauenhain ausweichen. „Das ist traurig genug“, meinte Nancy Jentsch, Schatzmeisterin des TSV Crossen. „Da sind wir diesmal einfach mal eingesprungen. Wir hatten nun ein tolles Feedback. Die Zusammenarbeit war super. Erste Gespräche deuten darauf hin: Das Projekt wird Zukunft haben!“
Damit hat der TSV sicher „einen guten Fang“ gemacht. Denn diese Veranstaltung hat traditionell einen guten Zuspruch, was die Summe der Trainerstimmen erneut bewies: „Wieder ein Superturnier. Wir kommen gern nach Zwickau. Stets gute Auswahl der Duelle. Annehmbare Herausforderungen auch für Boxer mit wenig Kampferfahrung.“
So können sich die Crossener und alle anderen Boxsportfreunde schon auf den
8. März 2025
freuen. Dann wird in der Halle im Sportforum Crossen das 22. Manfred-Hillmer-Gedächtnisturnier ausgetragen.
Die KSSV-Resultate im Einzelnen:
- Rocky Schulz, Rezan Boral, Hadi Alkleb, Alejandro Jenkner, Abdullah Ahmadi und Enayatollah Walizada gewannen ihre Kämpfe,
- Alejandro Caicedo und Al Baloshi Hamad boxten unentschieden,
- Albert Spieß, Yaroslav Vialy, Arham Soomo, Tymur Masharipov, Bunt Salisov und Hogir Isik mussten sich ihren Gegnern geschlagen geben.
Noch einige Randsplitter vom Turnier.
Neben zahlreichen Deutschen und Landesmeistern war auch ein international bekannter Name auf der Liste: Yoan Jr. Hernandez vom Bundesstützpunkt Frankfurt/O., dessen Vater IBF-Weltmeister im Cruisergewicht war.
Ringärztin Anica Kilper musste kurzfristig von einer Ansetzung abraten. Ein Kämpfer des BC Chemnitz (Männer, -71kg) hatte sich beim Erwärmen (zehn Kämpfe vor seinem eigentlichen!) mit den Pratzen ein Veilchen zugezogen.
Im Angesicht seines Gegners (Männer, Schwergewicht) bat der Boxer des KSC Wilkau-Haßlau nach Hause fahren zu dürfen. Seine Mutter habe ihn per Telefon dringend angefordert.
Trainer Marcel Jahn (Cottbus): „Wir alle trainieren Anboxen, Geraden zu setzen und mit Körpertreffer variieren, zur Führungshand rausgehen… aber zu sehen bekommen haben wir davon leider zu wenig. Vielleicht ist das den inzwischen vielen internationalen Einflüssen geschuldet, weil das Temperament im Ring die Oberhand gewinnt.“
Thomas Funke (Trainer Klingenthal): „Es ist wie überall. Die Politik sonnt sich in Erfolgen, zu denen sie nichts beigesteuert hat. Wenn nun Crossen die neue KSSV-Heimstatt wird, brauch ich ins Navi keine neue Adresse eingeben!“