Zwickauer Steckbrief

Lage und Fläche

  • 50 Grad 43 Minuten nördlicher Breite, 12 Grad 30 Minuten östlicher Länge,
  • 256m über dem Meeresspiegel (tiefster Punkt an der nördlichen Stadtgrenze: Crossen),
  • 440m über dem Meeresspiegel (höchster Punkt: neben dem Streitberg, Ortsteil Rottmannsdorf)
  • Fläche: ca. 86,0 km²

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Geschichte

Der sorbische Wohnsitz "Zwickowe" wurde im Jahre 1118 erstmals urkundlich erwähnt, und zwar im Stiftungsbrief des Klosters Bosau für die Marienkirche, die heutige Moritzkirche. Knapp hundert Jahre später, 1212, erhielt der Flecken im weiten Tal des Flusses Mulde das Stadtrecht. Kein Wunder: Hier kreuzten sich die "Alte Salzstraße" von Halle bis Prag sowie die "Frankenstraße" von Nürnberg über Freiberg bis Breslau.

Das Handwerk der Tuchmacher prägte bald das Ansehen der jungen Stadt, "Zwicksches Tuch" wurde zum Markenbegriff in ganz Deutschland, Böhmen und Polen. Dazu kamen die ersten Silberfunde 1470 im nahen Erzgebirge, die vielen Zwickauer Bürgern Wohlstand brachten und die Stadt zur "Perle Kursachsens" aufsteigen ließen.

Doch es wurde nicht nur gegraben: Schon früh verbreitete sich der Ruf Zwickauer Bierbrau-Kunst im Land. Und seit 1523 ist hier die Buchdruckkunst heimisch. Ein Zwickauer Unternehmen war es übrigens, das 1895 das erste im Dreifarben-Druck hergestellte Buch der Welt herausbrachte.

Der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert richtete in der gesamten Region des heutigen Westsachsens schreckliche Verwüstungen an. Handel und Gewerbe lagen darnieder. Aber es mußte weitergehen: Das Zwickauer Handwerk raffte sich wieder auf und stellte sich den Anforderungen der beginnenden Industrialisierung.

Im 19. Jahrhundert bestimmten zahlreiche Webereien und Spinnereien das Stadtbild, dazu kamen keramische- und Glasindustrie.

Untrennbar verbunden mit der Stadtgeschichte ist die Förderung der Steinkohle in der näheren Umgebung. Nachdem erstmals im Jahre 1348 vom Abbau des "schwarzen Goldes" berichtet wurde, begann ab 1826, mit der Einführung der Dampfmaschine, die großflächige Ausbeutung der Lagerstätten rund um Zwickau.

Und was für berühmte Persönlichkeiten hier schon tätig waren: Das Multitalent Georgius Agricola ebenso wie der Bildschnitzer Peter Breuer. Thomas Müntzer kam 1520, auf Empfehlung Martin Luthers, als Pfarrer nach Zwickau. Max Pechstein wurde in Zwickau geboren, verbrachte hier seine Jugendzeit und malte später auch in Dresden und Berlin. Friederike Caroline Weißenborn verbrachte Anfang des 18. Jahrhunderts in Zwickau ihre Jugendzeit - später sollte sie als die "Neuberin" das deutsche Theater reformieren. 1904 war es August Horch, der den Zwickauer Automobilbau begründete. Trotz der vielen Berühmtheiten gilt Robert Schumann sicherlich als berühmtester Sohn der Stadt.

Heute ist Zwickau die viertgrößte Stadt Sachsens, mit knapp 100.000 Einwohnern auf ca. 65 Quadratkilometern Fläche. Mit 115 Hektar Wasserfläche und 350 Hektar Wald und Park.

 

Mehr zu Zwickau und seiner Geschichte finden Sie in der Stadtchronik.

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