Gert Fröbe - Schauspieler aus Zwickau Übersicht
 

Gert Fröbe war von 1933-1935 Bühnenmaler in Dresden, nahm dann Schauspielunterricht bei Erich Ponto und ging nach seinem ersten Engagement in Wuppertal nach Frankfurt (Main) und Wien. Nach dem zweiten Weltkrieg spielte er bei Erich Engel an den Münchener Kammerspielen, trat im Kabarett "Simpl" auf und filmte in Berlin. Bekannt wurde er als Otto Normalverbraucher 1948 in seinem Film "Berliner Ballade". Einige Jahre begnügte er sich mit Chargen, dann entdeckte ihn der französische Film und betraute ihn mit Hauptrollen, die der vitale Schauspieler mit prallem Leben füllte. Seine Skala reicht vom schwergewichtigen Charakterdarsteller bis zum skurrilen Komiker.

Sechs Jahre vor seinem Tod am 5. September 1988 spielte er noch einmal seine Paraderolle für das Fernsehen: den Theaterdirektor in "Der Raub der Sabinerinnen". "Als Striese muß man Sachse sein - ich bins, wie man weiß..."

Gert Fröbe war einer der ganz wenigen Charakterdarsteller, die es zu internationaler Popularität gebracht haben. Seine Erfolgsbilanz umfaßt das Kino ebenso wie Kabarett, Pantomime und Theater.

"Ich habe mehr als zwanzig Jahre Theater gespielt. Habe in der Provinz angefangen - was viele Kollegen heute als unwürdig bezeichnen. Es muß eben nicht gleich München oder Berlin sein... Als Schauspieler muß man sowas wie eine Persönlichkeit werden. Wenn man auf die Bühne kommt, müssen die Leute sagen - Ah da kommt jemand! - Dazu muß aber in einem etwas gewachsen sein. Und dazu trägt alles bei: die Liebe, die Trauer, der Schmerz, die Hoffnung und auch das Unglücklichsein. Das alles trägt dazu bei, die Persönlichkeit zu formen, von der man eines Tages sagen kann: das war ein vernünftiger Schauspieler."

Gert Fröbe hat in über 125 Filmen gespielt. Er war Komiker, Kindermörder, Gauner und Goldfinger. 22 Filme produzierte er in englisch und 17 in französisch und einen sogar in japanisch. Dafür mußte er 52 Sätze in Originalsprache lernen, die er nie mehr vergaß.

1961 erhielt er für "Der Gauner und der liebe Gott" den Schauspielerpreis und im gleichen Jahr den Ernst-Lubitsch Preis.

Fröbe: "Ich bin glücklich, wenn man mich für einen vernünftigen Schauspieler hält - aber ein Star bin ich nicht."

Nach schwerer Krankheit feierte er im Februar 1988 in Hamburg seinen 75. Geburtstag, doch im Herbst desselben Jahres verstarb Gert Fröbe.

1948

Berliner Ballade

1949

Nach Regen scheint Sonne

1953

Salto Mortale

1954

Morgengrauen

1958

Taifun über Nagasaki, Der Pauker

1958

Es geschah am hellichten Tag

1959

Und ewig singen die Wälder

1960

Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

1962

Der längste Tag

1963

Das Testament des Dr. Mabuse

1963

Die Dreigroschenoper

1964

Der Boß hat sich was ausgedacht

1964

Goldfinger

1965

Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten

1965

Das Liebeskarussell

1967

Ich töte Rasputin

1968

Schön wie die Sünde

1972

Der Millionenraub

1970

Der Räuber Hotzenplotz

1976

Die Schuldigen mit den sauberen Händen

1977

Das Schlangenei

1978

Der Schimmelreiter

1979

Blutspur

1980

Die Sache mit dem Regenschirm

1981

Der Falke

1983

Der Raub der Sabinerinnen

1984

August der Starke

1985

Alte Sünden rosten nicht


Gert Fröbe

geboren am 25. Februar 1913 in Planitz bei Zwickau
gestorben am 5. September 1988 in München

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